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Größter Feuerwehrverband gewählt

Seit dem 28.01.2012 ist die neue Struktur der Feuerwehren im Landkreis Mecklenburgische Seenplatte komplett. Nach der Wahl der neuen Kreisjugendfeuerwehr, die Ende Januar im Seehotel Ecktannen in Waren stattfanden, fand nun am besagten Sonnabend die Delegiertenkonferenz in der Neubrandenburger Hochschule statt. Hierzu kamen 298 Delegierte aus den Altkreisen Mecklenburg-Strelitz, Demmin und Müritz, sowie der Stadt Neubrandenburg zusammen, um über den neuen Kreisfeuerwehrverband Mecklenburgische Seenplatte und den neuen Vorstand abzustimmen, hierfür war eine Zweidrittelmehrheit von 213 Stimmen ausreichend. Jedoch musste schon zu Beginn die Versammlung, durch den Versammlungsleiter Josef Augustin, für einen kurzen Moment unterbrochen werden, denn die genaue Stimmenanzahl stand hier an oberster Stelle und musste genau geprüft und gezählt werden. 

Zu der Versammlung kamen auch zahlreiche Gäste aus der Kreisverwaltung und dem Land Mecklenburg-Vorpommern. So waren zum Beispiel der Landrat Heiko Kärger (CDU), der Innenminister M-V Lorenz Caffier (CDU) und der Landesbrandmeister Heino Kalkschies anwesend, aber auch Vertreter des Technischen Hilfswerkes und der Polizei waren angereist. Für die musikalische Unterhaltung sorgte die angereiste Malchower Schalmaienkapelle.

Nach der Eröffnung und Begrüßung der Gäste, wurden die Beschlussfähigkeit und die Tagesordnung beschlossen und es wurde eine Schweigeminute zu Ehren der verstorbenen Kameradinnen und Kameraden eingelegt. In den anschließenden Rechenschaftsberichten der alten Kreisverbände, wurde noch einmal über die Arbeit der zurück liegenden Jahre berichtet. Hierfür stand den Rednern eine Zeitvorgabe von maximal 10 Minuten zur Verfügung und damit diese Zeit auch eingehalten wurde, besorgte sich Josef Augustin extra eine Glocke, die er auch mehrfach gnadenlos einsetzte, was aber nicht immer half.

Hinterher gab es dann noch einige Aussprachen zur neuen Feuerwehrtechnischen Zentrale, die zurzeit im Aus- und Fortbildungszentrum Neuendorf (bei Neubrandenburg) ausgebaut und erweitert wird. Hier thematisierte der Malchower Amtswehrführer Jens Werner, der auch Lehrer an der Malchower Feuerwehrschule ist, den offenen Brief an den Landrat Heiko Kärger (CDU). In diesem Brief bemängelte er die zu weite Entfernung und die damit entstehenden Zusatzkosten, die den kleineren Wehren zusätzlich aufgetragen werden, nur um mal einige Schläuche zu tauschen. Jedoch baut er auf die Zusicherung von Heiko Kärger, dass das regionale Prinzip erhalten bleiben soll. „Schlauchwartung und –tausch müssen vor Ort erfolgen, ebenso die Schulungen und die Freizeitgestaltung der Jugendlichen“, so Kärger.

Woggersiner neuer Kreiswehrführer

Der Größte Zeitaufwand beinhaltete jedoch die Wahl des neuen Kreiswehrführers, sowie der 3 Stellvertreter und 6 Beisitzer, die sich den Delegierten in einer kurzen Vorstellungszeit (max. 5 Minuten) präsentierten. Auch hier stand die Glocke in greifbarer Nähe, musste aber nicht eingesetzt werden. Als Kandidat des neuen Kreiswehrführers stand nur der Kamerad Norbert Rieger aus Woggersin zur Wahl. In der Mittagspause plus weiteren 60 Minuten Verzögerung fand dann die Auszählung ein Erfolgreiches Ende und so konnten gleich beim ersten Wahlgang der neue Kreiswehrführer Norbert Rieger, mit 96,9 % der Stimmen, samt Stellvertreter und Beisitzer bestätigt werden.

Vorstand

Neuer Vorstand: Kreiswehrführer Norbert Rieger (2. v.l.) und seine stellv. Wilfried Affeldt (Fw Demmin),

Andreas Kocik (Fw Waren), Norbert Schenz (Fw Blankensee) (v.l.n.r.)

Bilder zur Wahl:

Als nächste Tagesordnungspunkte standen dann die Entlassungen der alten Kreisvorstände und die Bestätigung des neuen Vorstandes auf dem Plan, welche aber ohne weitere Verzögerungen positiv bestätigt wurden. Jedoch mussten die beiden Wehren Peenetal-Loitz und Jarmen-Tutow verabschiedet werden, denn sie gehören nicht mehr zum neuen Kreisfeuerwehrverband.

Bilder neuer Vorstand KFV Mecklenburgische Seenplatte:

Als nächstes wurde dann die Aufnahme von Ehrenmitgliedern und der Übernahme der Ehrenmitglieder aus den Altkreisen (MST, DM, MUR, NB) beschlossen und auch gleich ein neues Ehrenmitglied ernannt. Unter minutenlangen, stehenden Applaus der Delegierten und Gäste wurde der ehemalige Kreiswehrführer Josef Augustin zum Ehrenkreiswehrführer a.D. ernannt. Den gleichen und vor allem respektvollen Applaus erhielten dann auch die drei darauf folgenden Kameraden, denn sie erhielten das Ehrenzeichen des Landesfeuerwehrverbandes Mecklenburg-Vorpommern für ihre 60- und 70-jährige Mitgliedschaft in einer Feuerwehr.

Größte Aufgabe: Nachwuchsgewinnung

Nach mehr als 6 Stunden war die Wahl des neuen und größten Kreisfeuerwehrverbandes Deutschlands perfekt. Im neuen Landkreis gibt es nun über 4.500 Feuerwehrleute in 201 Feuerwehren und 120 Jugendfeuerwehren.

In seiner Abschlussrede als neuer Kreiswehrführers beruhigte Rieger erst einmal einige besorgte Feuerwehrkameraden, denn obwohl in Neuendorf eine neue Kreisfeuerwehrzentrale entstehen soll, soll es im Verband keine Zentralisierung geben: „Wichtig ist nach wie vor, an der Basis die Arbeit nicht stocken zu lassen. Im Normalfall dürfen die Kameraden vor Ort gar nicht merken, dass an der Führungsspitze des Kreisverbandes Änderungen eintreten“, sagte er in einem Gespräch gegenüber dem NDR 1 Radio MV.

Des weiterem betonte er auch noch einmal, dass Schulungen und Überprüfungen weiter bei den Wehren vor Ort stattfinden sollen. Seine größte Aufgabe sieht Rieger aber in der Nachwuchsgewinnung. Viele Feuerwehren sind in der Woche kaum einsatzbereit, weil ihre Mitglieder weit entfernt arbeiten. Schon jetzt arbeiten die Feuerwehren deshalb eng mit Schulen zusammen. Feuerwehrleute geben Nachhilfe und unterstützen bei der Lehrstellensuche, damit Jugendliche in der Region bleiben und sich bei der Feuerwehr engagieren.

Imageprobleme nach Brandstiftungen

Jedoch muss sich der neue Kreiswehrführer auch um das Image des neuen Kreisfeuerwehrverbandes kümmern, welches in letzter Zeit immer wieder mit negativen Schlagzeilen durch die Presse ging. Denn immer wieder werden Feuerwehrleute selber zu Brandstiftern, wie zuletzt ein 29-jähriger Feuerwehranwärter aus der Region angab, 16 Brände gelegt zu haben, um mit seinen Kameraden etwas zum löschen zu haben. "Das kann man nicht generell in den Griff bekommen. Man kann in die Menschen nicht hineingucken", sagte Rieger. Innenminister Lorenz Caffier (CDU), der auch zu Gast war, schnitt dieses Thema nicht an. Er forderte mehr Kreativität von den Wehren, um der Personalsorgen Herr zu werden. Langfristig könnten auch Zusammenschlüsse kleiner Dorffeuerwehren nicht ausgeschlossen werden.

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