Wesenbergs Feuerwehr hat sich herausgeputzt

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Gut ein Jahr ist es her, da stand Wesenbergs Feuerwehr kurz vor dem Aus. Führungswechsel und Umdenken in der Stadtvertretung tragen nun erste Früchte: Die Wehr ist wieder einsatzbereit.
Wesenberg. Als Martin Gohlke im März die Führung der Wesenbergs Feuerwehr übernahm, war die Truppe in desolater Verfassung - der Ausbildungsstand und die Mitgliederstärke ließen nur noch eingeschränkt Einsätze zu. Auch der Zustand des Feuerwehrgebäudes und der Technik war erbärmlich. Doch nun nach einem dreiviertel Jahr kann der Wehrleiter kundtun: „Wir sind wieder einsatzfähig.″ Sprich, Die Kameraden können in warmen Räumen ausgebildet werden, ihre Ausrüstung und Kleidung wurde vervollständigt und lagert nicht mehr in feuchten Räumen.
Vorschriftsmäßig gibt es auch getrennte Umkleideräume für Frauen und Männer. Viele Arbeitseinsätze und jede Menge Überzeugungsarbeit waren nötig, um diesen Stand zu erreichen. Allein um das Gerätehaus und die Außenanlagen herzurichten, mussten die Kameraden acht Kubikmeter Schrott entsorgen. „Das Gerätehaus ist jetzt keine Messi-Bude mehr″, macht Wehrleiter den Unterschied deutlich.
Die Gemeindevertretung sieht die Feuerwehr nicht mehr als fünftes Rad am Wagen, sondern nimmt jetzt auch Geld in die Hand. „Das war ein langes und hartes Ringen. Aber es ist ein guter NordkurierKompromiss gefunden worden″, schätzt Gohlke ein. Noch zwei Jahre müssen sich die Kameraden gedulden, bis das neue Feuerwehrgebäude gebaut wird. Die Gemeinde hat vorläufig eine Wohnung zur Verfügung gestellt, in der das Feuerwehrbüro eingerichtet wurde - mit Internetanschluss und Waschmaschine. „Die Mannschaftskleidung wird jetzt hier gewaschen″, sagt Gohlke.
 
Nordkurier02Auch ein Mannschaftstransportwagen konnte endlich angeschafft werden - dank der Unterstützung des Landkreises. Wesenberger Unternehmer haben ebenfalls mit Spenden geholfen. Was Wehrleiter Gohlke jetzt umtreibt ist jetzt die Suche nach neuen Mitgliedern. „Wir sind 23 Aktive. Neue sind bei uns jederzeit willkommen″.
 
Gohlke hofft, dass es sich im Ort immer mehr herumspricht, dass in der Wesenberger Feuerwehr ein frischer Wind weht. „Wer hier seine Zeit ans Bein bindet, der will auch eine vernünftige und interessante Ausbildung erhalten, um im Einsatz dann wirklich fit zu sein″, beschreibt Gohlke sein Anliegen. Bei der Jugendfeuerwehr haben die Veränderungen ebenfalls erste Früchte getragen. Mittlerweile ist die zu einer schlagkräftigen Truppe von neun Mädchen und Jungen im Alter von 8 bis 12 Jahren herangewachsen. Zur Weihnachtsfeier gabs Jacken, Bundhosen, Helme und Allwetterjacken sowie neue Ausbildungsmaterialien.
 
Foto und Text: Heike Sommer, Nordkurier vom 21.12.2015